2015

2015

Freud’ und Leid, lachen und weinen, Liebe und Hass, Strömung und Hitze, Sturm und Wellen. Das sind die Schlagworte der Bodenseelängsquerungen 2015

Als erster Österreicher startete Martin Fessl zu einer Längsquerung des Bodensees. Um 0:03 Uhr am 12. Juli 2015 erfolgte der Start und der 23jährige Grazer arbeitete sich gleich in sehr guter Zeit durch die dunkle Nacht und den schwarzen Bodensee. Gutes Wetter und optimale Bedingungen eröffneten ihm sogar die Möglichkeit, den bisherigen Rekord einzustellen. Doch wenige Kilometer vor dem Ziel wurde Martin bedeutend langsamer und sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Atemnot und die vollkommene körperliche Erschöpfung führten dann ca. 500 m vor dem Ziel leider zum Abbruch. Bei der anschließenden Untersuchung wurde dann eine beidseitige schwere Lungenentzündung mit einhergehendem Fieber diagnostiziert. Auch die zweite Längsquerung 2015, von Hamza Bakircioglu aus Sonthofen, der bereits zum dritten Mal in Bodman an den Start ging, musste nach über 51 Kilometern abgebrochen werden. Er kämpfte viele Stunden gegen eine starke Gegenströmung und bekam durch die hohe Belastung starke Schulterschmerzen. Diese führten dann, nach 26 Stunden und 33 Minuten zum Abbruch. Die dritte Längsquerung 2015 wurde von Mirjam “Mim” Schall in Angriff genommen und auch sie musste sich dem Bodensee geschlagen geben. Dennoch kämpfte sie sich tapfer durch bereits am Anfang der Querung aufkommenden Gegenwind, gesundheitliche Probleme, bis hin zu Sturm von bis zu sieben Windstärken und entsprechend hohe Wellen. In der Summe zu viel, um bis ins Ziel nach Bregenz zu kommen. 55,01 Kilometer standen nach einer Zeit von 27 Stunden und 3 Minuten auf der Uhr. Für Jürgen Fussi kam das AUS seiner Längsquerung unerwartet schnell. Nach nur knapp 11 Kilometern musste er die Reise abbrechen, da ihn starke Schmerzen in der Blase an einem Weiterschwimmen hinderten. Leider ergibt dies für die Saison 2015 ein Ergebnis von 4 : 0 für den Bodensee und ein Gesamtergebnis von 11 : 2. Wir sind sehr froh, dass sich alle Schwimmer mittlerweile wieder erholt haben.


Auch die Herren können auf “Drei” zählen. Erfolgreiche Dreiländerquerungen in 2015.

Vor 2015 waren es erst zwei Damen, mit Mirjam Schall und Sabine Croci, die sich an eine Dreiländerquerung gewagt haben – erfolgreich. Jetzt knüpfen hier nahtlos auch die Herren an. Michael Schumann aus Münchsteinach in Franken und Ulrich Vormbrock aus München. Beide schafften ihre Dreiländerquerung erfolgreich. Michael benötigte für seine 35, 250 km lange Strecke 15 Stunden und 32 Minuten, während Ulrich Vormbrock seine 34,520 km in 14 Stunden und 16 Minuten abarbeitete.


Erfolgreiche Breitenquerungen 2015, mit Geschwindikeitsrekorden und der ersten Double-Breitenquerung-Staffel.

Svenja Holzinger aus Filderstadt bei Stuttgart startete am 24. Mai 2015 als bislang jüngste Schwimmerin bei der Bodenseequerung. Im Neoprenanzug ging sie auf Grund der sehr kalten Wassertemperatur von unter 15°C. in Friedrichshafen ins Wasser. Nach 1:40 Std. klagte sie über Schwindel und unwohlsein, worauf sie sich des Neoprenanzuges entledigte. Das machte sie ährend des Schwimmens und ohne jeglichen physischen Kontakt zu Boot und Crew. Ganz alleine schlüpfte sie aus der “Zweithaut” und schwamm die Querung in einer Restzeit von über 5:29 Std. erfolgreich ohne Neoprenanzug zu Ende. Mit 2:28 Stunden knackte Christof Wandratsch am 21. Juni 2015 den bisherigen Rekord von Nathalie Pohl in der Breitenquerung und unterbot diesen um 22 Minuten. Am 28. Juni 2015 durchschwamm Stefan Jung zum zweiten Mal den Bodensee in seiner Breite erfolgreich. Gleich Zwei wollten es am 04.07.2015 wissen. Mirjam Schall und Axel Ehrhardt, die bereits im vergangenen Jahr viele gemeinsame Kilometer bei Mirjams Dreiländerquerung geschwommen sind, machten ihre Breitenquerungen. Mit großem Erfolg setzte sich hier Axel auf Platz zwei der Bestenliste und auch Mirjam konnte ihre Breitenquerung erfolgreich beenden. Somit haben die beiden auch zeitgleich die erste Double-Breitenquerung-Staffel gefinisht. Am 21. August 2015 startete Klaus Matthes aus Fürth zu seiner Neopren-Breitenquerung. Nach 5 Stunden 15 Minuten erreichte er glücklich sein Ziel in Romanshorn. Tags darauf, am 22.08.2015, tat es ihm Jürgen Rechenberger aus Kuchen gleich. In einer spitzen Zeit von 3:35 Stunden sicherte er sich seinen 6. Platz in den Top 10 der Breitenquerungen ohne Neoprenanzug. Kurzfristig startete am 06. September 2015 Patrick Hotz, der bei der DLRG Rettungsschwimmer ausbildet, zu seiner Breitenquerung. Mit 20°C war das Wasser doppelt so warm, wie die Lufttemperatur am Start. Nur aus seinem gewöhnlichen Training heraus schaffte er die Querung mit nur zwei Verpflegungen in einer Zeit von 4:48 Stunden. Dabei legte er 11,010 km zurück. Am 12.09.2015 kam Peggy Henning aus Berlin an den Bodensee um diesen in seiner Breite zu überqueren. Dies gelang ihr bei besten Bedingungen auch reibungslos. Sie stand nach 4:52 Stunden und 10,940 km in Romanshorn auf trockenem Boden.

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